Nach Plänen des Oberbürgermeisters, wird es Kürzungen in zwei Bereichen geben, die für die Chemnitzer Schüler*innen von großer Relevanz sind.
Das erste große Problem, welchem wir entgegenblicken, ist die Einschränkung des Geltungsbereiches des Bildungstickets. Aktuell können die 13.200 Abonnentinnen (Wert für Chemnitz), deren Schule oder Wohnsitz im VMS-Gebiet liegt, den ÖPNV im gesamten VMS für einen Preis von 15 € nutzen. Sollte es zu geplanten Verhandlungen kommen, könnten diese drastische Folgen mit sich bringen. Die Stadt hat einen Maßnahmenplan zum stufenweisen Abbau des strukturellen Defizits im Zweijahreshaushalt erstellt. In einem noch zu beschließenden Maßnahmenblatt wird angebracht, dass in der Überarbeitung beachtet werden solle, dass die Mehrheit der Schülerinnen aus Chemnitz stamme, sich der Referenzpreis jedoch auf ein Mehrzonengebiet beziehe.
Das könnte bedeuten, dass im Preis des Bildungstickets künftig nur noch der Chemnitzer Verkehrsbereich inbegriffen sein könnte.
„Mit dieser Maßnahme würde die Stadt Chemnitz ignorieren, dass viele Schülerinnen, vor allem in den oberen Jahrgangsstufen, außerhalb von Chemnitz wohnen und das verbandsweite Bildungsticket für ihren Schulweg benötigen. Die Maßnahme würde daher für viele Schülerinnen die Kosten für den täglichen Schulweg deutlich erhöhen. Das ist für uns nicht hinnehmbar.“, meint unser stellv. Vorsitzender Til Ahnert.
Unsere Vorsitzende Bára Stahlová ergänzt: „Viele Schülerinnen nutzen das Bildungsticket auch in ihrer Freizeit. Ein Besuch der Oma in Zschopau oder der besten Freundin in Augustusburg, aber auch das Fußballtraining außerhalb der Stadt wären dann nur mit Mehrkosten möglich. Schülerinnen wären dann seltener oder gar nicht bereit, dafür zu zahlen. Das hätte drastische Folgen für das Sozialleben dieser. Auch hier werden die Interessen der Schüler*innen konsequent vernachlässigt.“
Ein weiteres großes Problem, stellt die geplante Deckelung der Förderung der Jugendarbeit freier Träger, inklusive der Schulsozialarbeit dar.
Damit würden Spielräume für sozialpädagogische Hilfe in der schulischen Ausbildung zum Ausgleich sozialer Benachteiligungen, oder zur Überwindung, individueller Beeinträchtigungen eingeengt.
Konkrete Folgen wären dabei die Einschränkung der Arbeit der Schulsozialarbeit durch reduzierte finanzielle Mittel. Sowie Verlust von Schulsozialarbeit an vier Chemnitzer Schulen.
Bára Stahlová sagt dazu: „Schulsozialarbeit ist für die Chemnitzer Schülerinnen unabdingbar. Sie ist eine wichtige Anlaufstelle für Schülerinnen, welche teils unter psychischen Probleme leiden oder einfach Unterstützung brauchen.
Die geplanten Maßnahmen missachten die Zielvorgaben des Kinder- und Jugendstärkungsgesetzes und sind somit nicht tragbar.“
Auch Til Ahnert sieht das ganz ähnlich. Er meint: „Mit Kürzungen in der Schulsozialarbeit kürzt man bei der Hilfe für die Schüler*innen, die teilweise auch so schon am Limit leben.
Kürzungen an dieser Stelle müssen allgemein ausgeschlossen werden!“
Die geplanten Vorhaben beeinflussen das Leben und den Schulalltag der Chemnitzer Schülerinnen und sind stellen für diese eine unzumutbare Mehrbelastung dar. Da wir Schülerinnen aufgrund der nicht ausreichenden Digitalisierung, den Folgen Coronas und einem weiterhin zunehmend schlechteren Klima in Schulen bereits starken Belastungen ausgesetzt sind, wären weitere Regelungen, die unseren Alltag so stark beeinflussen, unzumutbar.
Über diese soll in der Stadtratssitzung am 18.12.2024 abgestimmt werden. Wir fordern den Stadtrat auf, unsere Anliegen zu berücksichigen und die genannten Maßnahmen abzulehnen.